Themenbereiche
Fragen nach den „heimlichen“ impliziten Spielregeln im Arbeitsschutz und Unternehmen, wie erreicht werden kann, dass Sicherheit und Gesundheit ohne explizite Aufforderung oder Androhung von Konsequenzen, sondern ganz selbstverständlich im Alltag mitgedacht und bei Entscheidungen als normale Kriterien berücksichtigt werden, beschäftigen unsere Community schon seit vielen Jahren und vor allem auch die Frage nach der Förderung einer entsprechenden Kultur. Dabei handelt es sich Fragen, die aktuell wieder verstärkt im Anwendungsfeld und in der Forschung gestellt und aufgegriffen werden. So veranstaltete die DGUV im Juni 2013 eine Fachveranstaltung zu dem Thema: „Welchen Einfluss haben Arbeitskulturen auf Erfolg oder Misserfolg in der Prävention?“ Andrew Hale untermauert in seiner aktuellen Publikation in Safety Science , ausgehend vom heutigen Forschungsstand, die bedeutende Rolle der Sicherheitskultur, nicht nur für die Umsetzung expliziter Regelungen, sondern vor allem auch für die Handlungssteuerung bei nicht standardisierbaren Arbeitstätigkeiten und in komplexen Arbeitskontexten. Dennoch gibt es eine Fülle von Fragen, sowohl was die Konzepte der Sicherheits- und Gesundheitskultur, als auch ihre Förderung im Alltag anbelangt. Der vorliegende Expertenkreis schafft ein Forum für einen entsprechenden Erfahrungsaustausch und die Förderung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Praxis.
Der Sicherheits- und Gesundheitskultur kommt in Form der gelebten Selbstverständlichkeiten im Umgang mit Fragen der Sicherheit und Gesundheit im Arbeitsalltag eine zentrale Bedeutung zu. Ihre inhaltliche Ausprägung, Reichweite und Stärke beeinflussen in Unternehmen maßgeblich, wie vielfach empirisch nachgewiesen werden konnte, das sicherheits- und gesundheitsgerechte Denken und Verhalten der Beschäftigten, das Handeln der Führung und des Managements sowie das betriebliche Sicherheits- und Gesundheitsniveau insgesamt. Für einen erfolgreichen Arbeitsschutz ist es insofern wichtig, die Ausprägungen der Sicherheits- und Gesundheitskultur und Ansätze zu ihrer Förderung zu kennen und zu nutzen. Kulturveränderung ist allerdings nicht per Anordnung zu erreichen, sondern sie stellt einen Prozess dar, der Zeit und das Engagement vor allem der Führungskräfte als zentrale Kulturpromotoren braucht.
Ziele
Es liegt mittlerweile zwar eine unübersehbare Fülle an Konzepten und empirischen Arbeiten zur Sicherheitskultur und Gesundheitskultur vor, aber es gibt ebenso viele offene Fragen. Wir wollen in diesem Expertenkreis das vorliegende Knowhow aus Wissenschaft und Praxis auf der einen Seite bündeln, strukturieren und uns kritisch damit auseinandersetzen. Auf der anderen Seite geht darum, auf dieser Grundlage dafür zu sorgen, dass das vorhandene fundierte Wissen besser für die Bewältigung von Fragen der Sicherheit und Gesundheit im Unternehmensalltag und im Kontext der Beratung durch das Aufsichtspersonal von Ländern und Unfallversicherungsträgern genutzt werden kann.
Falls es Fragen und Unterstützungsbedarf (z. B. in Form von Vorträgen, Podiumsbeiträgen oder Diskussionsrunden etc.) im Rahmen der Auseinandersetzung mit ganz konkreten Fragen im Hinblick auf eine sicherheits- und gesundheitsförderliche Unternehmenskultur, Sicherheits- und/oder Gesundheitskultur, der Kulturdiagnose sowie der Entwicklung und Förderung einer positiven Sicherheits- und/oder Gesundheitskultur gibt, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf und wir werden versuchen, für Sie die/den richtigen Ansprechpartner/in zu finden.